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Isabel Gehweiler und Fiona Hengartner – Notre amour

Isabel Gehweiler und Fiona Hengartner
Notre amour
Katalog Nr.: SM 449
Veröffentlichung: 05.01.2024


Isabel Gehweiler und Fiona Hengartner – Notre amour. Stücke für Violoncello und Klavier. Das Neujahrsstück der Zentralbibliothek Zürich 2024

Bis ins 17. Jahrhundert reicht die zürcherische Tradition zurück, am 2. Januar, dem Bächtelistag, Neujahrsstücke herauszubringen. Gesellschaften und Institutionen gaben Druckschriften, graphische Blätter oder Musikdrucke der Zürcher Jugend gegen Überbringung eines Geldbetrags ab. Dieser war für die Beheizung der Gesellschaftslokale bestimmt und wurde deshalb «Stubenhitze» genannt. Die 1629 gegründete Stadtbibliothek verteilte 1645 als erste Zürcher Körperschaft ein Neujahrsstück, einen Kupferstich von Hans Conrad Meyer mit einem Gedicht von Johann Wilhelm Simmler, und begründete damit diese Form der Neujahrsgabe. Die Zentralbibliothek Zürich, 1914 aus der Vereinigung von Stadt- und Kantonsbibliothek hervorgegangen, führte den Brauch zunächst weiter. 1925 wurde die regelmäßige Herausgabe unterbrochen, 1939 gänzlich eingestellt. Im Jahr 2005 wurde mit einer CD mit Klaviermusik des Winterthurer Komponisten Johann Carl Eschmann, dessen Nachlass in der Zentralbibliothek Zürich liegt, in neuer Gestalt an die alte Tradition angeknüpft.

Die vorliegende Neujahrs CD 2024 vereint Werke von sechs Komponistinnen und Komponisten, die bis auf einen im französischen Sprachraum geboren und ausgebildet wurden. Romanische Wurzeln hatte jedoch auch Paul Juon, dessen Großvater um 1830 vom schweizerischen Graubünden nach Russland ausgewandert war. Um César Francks Sonate in A-Dur gruppieren sich kurze Stücke. Entstanden zwischen 1880 und 1924 entsprechen sie, bis auf Ernest Blochs drei Liedsätze From Jewish Life (1924), deren judaisierender Ton zu Blochs Markenzeichen wurde, dem heutigen Bild eines entrückten Fin-de-siècle-Klangs.

Die Cellistin Isabel Gehweiler ist Preisträgerin des Europäischen Förderpreises für Junge Künstler, des Kunstpreises der Kunststiftung Baden-Württemberg, des Markgräfler Kunstpreises; Stipendiatin des DAAD (Deutschen Akademischen Austauschdienstes), der Juilliard School of Music, der Rotary Foundation, der Stiftung arteMusica, der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, des Richard-Wagner-Verbands, des Covid-19-Stipendiums der Stadt Zürich, der Notenstein La Roche Privatbank und der Bank Vontobel.

Als Komponistin hat Isabel Gehweiler ein Schaffenswerk von Kammermusik- und Orchesterwerken kreiert, welche regelmäßig auf internationalen Festivals aufgeführt werden.


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St. Florianer Sängerknaben – Locus iste & Ave Maria (Digitale Singles)

St. Florianer Sängerknaben
Locus iste & Ave Maria
Katalog Nr.: SM 454 & 455
Digitale VÖ: 29.12.2023
Album  Erinnerung
Katalog Nr.: SM 450
VÖ 01.03.24
Vorbestellung ab sofort im Shop


Singles “Locus iste” & “Ave Maria” – Album “Erinnerung” erscheint am 01.03.2024

St. Florianer Sängerknaben unter der Leitung von Markus Stumpner. Franz Farnberger (Bruckner-Flügel) – Alois Mühlbacher (Countertenor). Klaus Sonnleitner (Bruckner-Orgel)

Bruckner in St. Florian

Im Brucknerjahr 2024 wird das Stift St. Florian mit der Grabstätte des Meisters, der berühmten Orgel und den weltweit bekannten St. Florianer Sängerknaben noch mehr in den Mittelpunkt des Interesses der internationalen Bruckner-Fangemeinde rücken als es ohnehin jetzt schon der Fall ist. Einen besonderen Auftakt dazu wird der Pausenfilm des diesjährigen Neujahrskonzertes setzen, in dem zwei Florianer Sängerknaben ein Millionenpublikum durch alle Bruckner-Gedenkstätten führen werden und in dem der Chor das „Locus iste“ singen wird. Pünktlich zu diesem Ereignis wird ab dem 29. Dezember 2023 bereits dieser Titel neben dem Lied „Ave Maria“ mit Alois Mühlbacher und dem Stiftsorganisten Klaus Sonnleitner digital erhältlich sein

Fast in jedem Konzert der seit 1071 bestehenden St. Florianer Sängerknaben ist auch ein Werk Anton Bruckners zu hören, ist man doch stolz auf das „berühmteste Mitglied“ in der Geschichte des traditionsreichen Knabenchores. Das „Locus iste“ ist längst zur heimlichen Hymne der Sängerknaben geworden, auch die anderen großen Motetten wie „Ave Maria“, „Os justi“ oder „Tota pulchra es“ gehören zum Stammrepertoire der Florianer. Alle diese genannten Werke wurden jetzt unter der Leitung von Markus Stumpner neu aufgenommen und werden zum Brucknerjahr 2024 am 1. März unter dem Titel „Erinnerung“ auf CD und Digital erscheinen.

Aber nicht nur die bekanntesten Chorwerke des Meisters werden präsentiert, sondern auch Raritäten: Eine besondere Rolle kommt dabei dem kürzlich restaurierten Bruckner-Flügel zu, einem Bösendorfer, Baujahr 1846, der das Schaffen Bruckners von 1848 bis 1896 begleitet hat. Franz Farnberger spielt darauf Bruckners bekanntestes Klavierstück, die „Erinnerung“, und begleitet einen anderen ehemaligen Sängerknaben, den mittlerweile international renommierten Countertenor Alois Mühlbacher, bei zwei Bruckner-Liedern. Die Knaben musizieren gemeinsam mit dem Pianisten den „22. Psalm“, ein Ensemble aus ehemaligen Sängerknaben die beiden Männerchöre „Um Mitternacht“ und „Herbstlied“. Ein vom Text her heute schwer verträglicher Männerchor, „Der Lehrerstand“, wurde von Franz Farnberger in einen humorvollen Wechselgesang von Lehrern und Schülern um-arrangiert. Auf dieser in St. Florian aufgenommenen Bruckner-CD darf natürlich auch die berühmte Bruckner-Orgel – meisterhaft gespielt vom Stiftsorganisten Klaus Sonnleitner – nicht fehlen.


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Enjott Schneider – Time Travels – Zeitreisen

Enjott Schneider
Time Travels – Zeitreisen
Katalog Nr.: SM 428
Veröffentlichung: 17.11.2023


Enjott Schneider & Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Wu Wei, Reinhold Friedrich, Christoph Enzel, Conductor Gabriel Venzago – Time Travels – Zeitreisen. From Siddharta, Marco Polo to Bach & Byrd

Es gehört zu den magischen Fähigkeiten der musikalischen Klänge, dass sie intensivste „Gegenwart“ und ein vitales „Jetzt!“ erzeugen. Deshalb können in diesen ZEITREISEN vergangene Epochen ins 21. Jahrhundert geholt werden und zeitliche Dimensionen eine sinnliche Verlebendigung erfahren: Genau 400 Jahre vor dieser CD-Einspielung ist William Byrd (1543–1623) verstorben und wird hier mit dem grandiosen THE BELLS zum Leben wiedererweckt.

BRANDENBURGER REMIXED wurde als Hommage zum 300. Geburtstag des Brandenburgischen Konzerts Nr. 2 komponiert, dessen legendär virtuoser Trompetenpart bis heute „die“ Messlatte für alle Trompetensolisten darstellt. Das Saxophonkonzert SIDDHARTA wurde 2021 zum hundertsten Jahrestag der Erstausgabe von Hermann Hesses viel millionenfach akklamiertem Roman komponiert, in dem Hesse so beispiellos treffend einen lebendigen Buddha beschrieb, der uns um etwa 2500 Jahre in die Vergangenheit zurückführt. SILK ROAD schließlich bezieht sich auf den wohl prominentesten Entdeckungsreisenden Marco Polo, der vor genau 700 Jahren im Januar 1324 in seinem Geburtsort Venedig gestorben ist. Holen wir uns also mit der farbenreichen Klangwelt dieser TIME TRAVELS – ZEITREISEN all diese Orte und Zeiten zurück, um sie ganz frisch noch einmal zu erleben.


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Ensemble fünf&fünf & Ulrich Zeitler – novembrig

Ensemble fünf&fünf & Ulrich Zeitler
novembrig
Katalog Nr.: SM 446
Veröffentlichung: 17.11.2023


Ensemble fünf&fünf & Ulrich Zeitler (Composer) – novembrig. 9-teiliger Zyklus nach Gedichten der Schweizer Lyrikerin Elsbeth Maag

novembrig die Sehnsucht

Der Gedichtzyklus «novembrig» der Schweizer Lyrikerin Elsbeth Maag beschreibt das Natürliche des Sterbens und Todes als eines selbstverständlichen Stadiums im immerwährenden Prozess von Werden und Vergehen. In anschaulichen Bildern nähert sich die Dichterin dem bevorzugt verdrängten Thema – zart-behutsam und ermutigend. Es gelingen ihr Verse von betörender Sinnlichkeit, versöhnlich und zugleich das Geheimnis wahrend.

Ulrich Zeitlers Vertonung von 2021/22 wurde angeregt durch den Schweizer Kulturförderer Alois Bischof. Grundlage ist die von der Dichterin 2017 verfertigte hochdeutsche Fassung des 1997 in Schweizer Mundart geschriebenen Textes. Zeitlers Komposition lässt sich inspirieren durch den Reichtum an Farben und Bildern, den die kraftvoll-knappen Worte der Lyrikerin im Leser erwecken. Sie hört und spürt hinein in die atmosphärische Dichte, in das nicht Sagbare zwischen den Zeilen. Aus den vielen Schichten des Themas entsteht ein Kosmos an Klängen, der das Schwere leicht werden lässt.

www.novembrig.ch


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Serra Tavsanli – Johann Sebastian Bach – Inner Spaces

Serra Tavsanli
Johann Sebastian Bach – Inner Spaces
Katalog Nr.: SM 434
Veröffentlichung: 20.10.2023


Serra Tavsanli – Johann Sebastian Bach „Inner Spaces“

Das Album „Inner Spaces“ ist das inzwischen dritte Album der aus Istanbul stammenden Pianistin Serra Tavsanli. Mit großer Sicherheit kann man behaupten, dass es ihr persönlichstes Album ist. Mit den hier aufgenommenen Werken von Johann Sebastian Bach präsentiert sie nicht nur eine meisterliche Interpretation auf modernem Flügel, sondern verbindet die Musik auch mit ihrer eigenen Geschichte und Herkunft. Dabei offenbart sie ihr Innerstes und gewährt Einblick in sehr persönlichen Gedankenräume.

Anhand der Initialen B A C H hat Serra Tavsanli die zur Tonart passenden Stücke ausgewählt. Mehr noch, denn im Beiheft des Albums schreibt sie: „Stücke, die für mich für unterschiedliche Begriffe stehen, die das Menschsein ausmachen und in allen Traditionen und Religionen eine Rolle spielen:

B (Partita in B-Dur) symbolisiert den Glauben.

A (Partita in a-Moll) steht für die Hoffnung.

C (Toccata c-Moll) steht für die Liebe.

H (Französische Ouvertüre in h-Moll) symbolisiert unsere Gegenwart.

Mit dieser Auswahl holt die Pianistin ihr Publikum direkt hinein in ihre Gefühlswelten, in ihre „Inner Spaces“. Heute ist Serra Tavsanli, die nach ihrem Studium in Hannover inzwischen selbst eine Lehrstelle an der Hochschule für Musik in Detmold innehat, eine starke, selbstbewusste und emanzipierte Frau und Pianistin. Das war aber nicht immer so. Ihre Kindheit in Istanbul beschreibt sie als „Ort voller Regeln und Verbote“. Schon im Alter von fünf Jahren erkannte sie, dass nur die Musik ihr ein Gefühl von Freiheit geben kann – allerdings war es auch ein einsamer Ort, den sie mit niemanden teilen konnte. Besonders die Kompositionen von J. S. Bach boten ihr einen musikalischen Zufluchtsort. Mit 10 Jahren besuchte sie zum ersten Mal Deutschland, auch wieder ganz allein. Ein Land, das ihr fremd war, dessen Sprache sie weder verstehen noch sprechen konnte, dass aber eine Verbindung zu der Kultur hatte, die sie so liebte. Und so wurde die Klassische Musik zu ihrer zweiten Muttersprache. In dieser Sprache konnte sie sich mühelos verständigen, Gefühle ausdrücken und sich weiterentwickeln. Die Werke von J. S. Bach bekamen so eine noch größere Bedeutung für sie. Manchmal betrachtete sie Bach sogar als ihren „imaginären Mentor“. Dies spürt man schon bei den ersten Tönen dieser Aufnahme: Serra Tavsanli hat sich tief in die Welt von Bach hineingewagt und geht beim Spiel völlig darin auf. Auf eine gewisse Art macht sie sich dabei auch in voller Absicht angreifbar und verletzlich. Ihr Spiel ist erzählend, es öffnet Assoziationsräume und ist gleichzeitig mühelos, aber dennoch völlig kompromisslos. Im Booklet schreibt sie dazu: „Ich war plötzlich dort, wo alles gelingt, wo es sicher und frei ist. Ein Ort, der für jeden zugänglich ist, und wo Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht keine Rolle mehr spielen. Ein Ort, an dem wir nicht allein sind.“


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Andrea Kauten – Brahms: The Piano Concertos

Andrea Kauten
Brahms: The Piano Concertos (Doppel-CD)
Katalog Nr.: SM 441
Veröffentlichung: 03.11.2023


Andrea Kauten: Brahms – The Piano Concertos. Württembergische Philharmonie Reutlingen / Timo Handschuh

“Es war schon lange mein Wunsch, beide Klavierkonzerte von Johannes Brahms aufzunehmen. Ich konnte dabei auf viele Erfahrungen aufbauen, um mich jetzt zu diesem Zeitpunkt noch mehr für die Essenz dieser Werke zu öffnen, die mich in meinem tiefsten Inneren bewegen. Beide Werke haben für mich etwas unglaublich Großes, was in meiner Wahrnehmung kaum noch steigerbar ist. In jedem der beiden Konzerte fasziniert mich die riesige Klangfülle, die Intensität, aber ebenso die schier unbegrenzte emotionale Bandbreite. Hochdramatische Entwicklungen münden in spielerische Leichtigkeit. Immer wieder gibt es sehr nachdenkliche Momente, bestimmt von tiefer Abgeklärtheit. Vor allem in den langsamen Sätzen der beiden Konzerte begeistern mich diese Passagen, die einen schon etwas über die Welt von der wir wissen hinaus blicken lassen. Die Ungarin in mir spürt natürlich auch viele ungarische Einflüsse. Die Beschäftigung mit den beiden Konzerten im Rahmen der vorliegenden Aufnahmen zusammen mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen hat mir die oben genannten Aspekte wieder neu vor Augen geführt. Die Einsichten erweitern sich hier ein ganzes Leben lang. Abgeschlossen ist dieser Prozess nie. Dafür ist die Kathedrale zu groß.”

Andrea Kauten


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Nuno Côrte-Real & Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi – Rock Symphonies

Nuno Côrte-Real & Orchestra Sinfonica di Milano
Rock Symphonies
Katalog Nr.: SM 444 (Digital Release)

Veröffentlichung: 13.10.2023


Nuno Côrte-Real & Orchestra Sinfonica di Milano – Rock Symphonies

Rock Symphonies ist eine Sammlung von fünf symphonischen Werken, komponiert zwischen 2011 und 2018, von unterschiedlichem Charakter und Dauer. Der Begriff Symphonies wird hier nicht in der Bedeutung einer musikalischen Form verwendet, sondern in seinem griechischen, ursprünglichen Sinn, von gleichzeitig ertönenden Klängen, und der Bezugnahme auf orchestrale Klangfarben. Noch ungewöhnlicher ist der Begriff Rock, zudem der Titel des ersten, hier präsentierten Werkes, der den populären Kosmos des Rock and Roll einbezieht, in dem energetisches Gefühl und nicht Stil, dem Hörer ungezähmt abverlangt werden.

Nuno Côrte-Real, geboren 1971 in Lissabon, kann als einer der führenden portugiesischen Komponisten und Dirigenten von heute bezeichnet werden. Dementsprechend gewann er den Preis für das beste klassische Werk der portugiesischen Gesellschaft von Autoren in den Jahren 2018 und 2019 mit dem Lieder Zyklus „Now everything changes“ bzw. für die Oper „Bandit Song“. Das Orchestra Sinfonica di Milano wurde 1993 von Vladimir Delman gegründet und wurde unverzüglich zu einem Bezugspunkt für das große symphonische Repertoire in Mailand und in der gesamten Lombardei. Der ständige Veranstaltungsort, das Auditorium di Milano Fondazione Cariplo, am 6. Oktober 1999 eröffnet mit der 2. Symphonie von Gustav Mahler, dirigiert von Riccardo Chailly, gilt als eine der besten Konzerthallen Italiens wegen seiner ästhetischen, technologischen und klanglichen Eigenschaften.


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Anna Veit singt Georg Kreisler zum 101., zum Zweiten und zum Dritten

Anna Veit
Anna Veit singt Georg Kreisler
Katalog Nr.: SM 443
Veröffentlichung digital: 15.09.2023
Veröffentlichung CD: 13.10.2023


Anna Veit singt Georg Kreisler zum 101., zum Zweiten und zum Dritten. Klavier: Michael Gumpinger

Tiger, Tauben und Feste.

Da ist etwas, dass wir einfach nicht von ihm loskommen. Vielleicht sind es diese unfassbar lustigen, bösen Lieder aus unserem geliebten Wien. Vielleicht ist es ein kleiner Winkel seines Blicks auf die Welt, den wir teilen. Obwohl wir natürlich in einer völlig anderen groß geworden sind. Vielleicht spricht er aus, was wir nicht zu denken gewagt hätten.

Vielleicht ist es aber auch einfach nur die Erleichterung, die uns sein scharfer, gnaden- und hemmungsloser Blick in den menschlichen Abgrund verschafft. Dass wir nicht allein sind mit dem Teufel auf der einen und dem Schmerz auf der anderen Schulter.

Und unsere Lächerlichkeit bekommt einen liebevollen Kuss auf die Wange.

Georg Kreisler ist viel mehr als Wiener Schmäh und morbider Charme. Das alles zu zeigen, kann so eine Scheibe gar nicht leisten. Aber ein Geschenk sein, das kann sie.

Voll der Bewunderung, voller Demut vor seiner Virtuosität, vor seinem Leben, seinem Tun und seiner Kunst, vor seinem Aushalten und Austicken, stehen wir da und danken ihm, weil sein Werk uns wie ein Sprachcomputer übersetzt, wofür unser Vokabular nicht reicht.

Und hätten auch ihm gerne ein Geschenk gemacht.

Ein Geburtstagsgeschenk. Zum 101., oder zum 2., oder zum 3..

Aber wer weiß, hätte er’s haben wollen.


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Jean-Nicolas Diatkine – Chopin Piano Sonata No. 3 op.58 & Complete Préludes

Jean-Nicolas Diatkine
Chopin Piano Sonata No. 3 op.58 & Complete Préludes
Katalog Nr.: SM 433
Veröffentlichung: 06.10.2023


Jean-Nicolas Diatkine – Chopin Piano Sonata No. 3 op.58 & Complete Préludes

Von der Langform zur Kurzform: Dies scheint die Reise zu sein, auf die uns Jean-Nicolas Diatkine in seiner aktuellen CD von Chopins dritter Klaviersonate zu den vierundzwanzig Präludien hinschickt. Doch dieser Eindruck trügt, zumindest zum Teil. Gewiss, die Préludes sind für sich genommen Miniaturen, aber sie bilden auch ein Ganzes, das doppelt so lang ist wie die Sonate. Und sie als Ganzes zu betrachten ist legitim, ja, sogar notwendig. Sie wurden als ein Block niedergeschrieben, dessen Kohärenz in der Abfolge der Tonarten zum Ausdruck kommt. Das erwähnte kohärente Ganze ist allerdings stilistisch durchaus von einfallsreichen vielfältig und abwechslungsreich, und zwar so sehr, dass die einzelnen Stücke Interpreten sogar mit aussagekräftigen Titeln versehen wurden. Dies ist das erste Paradoxon dieses meisterhaften Werks. Das zweite Paradoxon liegt in seinem Titel. Qua definitionem stellt ein „Präludium“ immer die Frage, worauf es einleitet. Die kleine Form erlaubt es uns, das Unendliche zu befragen, denn selbst wenn sie abgeschlossen, eng umrissen und umschrieben ist, bleibt sie unschlüssig, gewissermaßen in der Schwebe wie eine Einleitung, auf die keine Entwicklung folgt. Zweifellos ist die Bezeichnung „Präludium“ auch deshalb interessant, weil wir auf die Frage, worauf es eigentlich zuspielt, keine fertige Antwort haben.

So gesehen ist Jean-Nicolas Diatkines Version der Préludes weder eine Darbietung (auch wenn es sich um eine solche buchstäblich handelt) noch eine Demonstration. Vielmehr beansprucht sie eine bestimmte Eigenschaft für sich: Spontaneität. Die Spontaneität dieses Interpreten ist aber weder ein Eindringen des eigenen Ichs in die Ideen des Komponisten noch der hermeneutische Ersatz für die Inspiration, die das Werk hervorgebracht hat. Nein, seine Spontaneität ist die klarsichtige Kühnheit, an eine Interpretation zu glauben, bei der ein Musiker so sehr in ein Stück (oder in 24) eintauchen kann, dass er sich die Freiheit nimmt, dem Zuhörer zu zeigen, was das Werk ihm offenbart, wozu es ihn geöffnet hat.


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Margarita Höhenrieder & Orchestra La Scintilla / Orchester Wiener Akademie: Chopin Piano Concertos

Margarita Höhenrieder & Orchestra La Scintilla / Orchester Wiener Akademie
Chopin Piano Concertos
Katalog Nr.: SM 425 (CD-Digibook ) / SMLP431 (2 Vinyl Gatefold 180gr.) Veröffentlichung: 06.10.2023

=> CD
=> LP


Margarita Höhenrieder, Orchester Wiener Akademie -Martin Haselböck, Orchestra La Scintilla (Opera Zurich) – Riccardo Minasi – Frédéric Chopin 1. und 2. Klavierkonzert (Historical versions)

Auf der Suche nach dem einzigartigen Klang

Jahrelang war Margarita Höhenrieder auf der Suche nach dem authentischen Klang der Klavierwerke von Frédéric Chopin. Welches Instrument seiner Zeit spiegelt am überzeugendsten Chopins Musik wider? Die Antwort hatte Chopin 1831 selbst gegeben: „Pleyels Instrumente sind das non plus ultra“!

Die Wahl für die Aufnahme fiel daher auf einen Pleyel-Hammerflügel, um 1848 in Paris gebaut und fachgerecht mit historischen Materialien und Methoden restauriert. Er ist absolut baugleich mit dem Instrument, welches Chopin besaß, und stellt damit ein authentisches Klangzeugnis dar.

Als Aufnahmeorte wurden aus akustischen Gründen des Klanges der Originalinstrumente die Kirche Oberstrass in Zürich (1. Klavierkonzert) und der Wiener Musikverein in Wien (2. Klavierkonzert) gewählt.

Die Orchester „La Scintilla“ unter der Leitung von Riccardo Minasi und die „Wiener Akademie“ unter Martin Haselböck spielten ebenfalls auf historischen Instrumenten. Wir hören jeweils die historischen Versionen von Jan Ekier.

Margarita Höhenrieders sorgfältige Nachempfindung des authentischen Chopin-Klangs gewährt dem Hörer hochinteressante Einblicke in die Musikgeschichte.


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