Der rumänische Kontrabassist Petru Iuga zählt zu den erfolgreichsten klassischen Musikern seiner Generation. Während seiner musikalischen Ausbildung in seinem Heimatland wurde der 20jährige Student von Yehudi Menuhin in Bukarest für die International Menuhin Music Academy in Gstaad (Schweiz) entdeckt. Nach Fortetzung seines Studiums an der Hochschule der Künste Bern und dem Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris wurde er Mitglied des Ensemble Orchestral de Paris und erster Kontrabassist im Münchener Kammerorchester. Petru Iuga hat zahlreiche Preise in bedeutenden Kontrabass-Wettbewerben gewonnen, darunter 1999 den Ersten Preis des Internationalen Instrumentalwettbewerbs Markneukirchen und 2001 denjenigen des International Double Bass Festival in Capbreton (Frankreich). Seitdem verfolgt er eine weltweite Konzerttätigkeit und gastierte als Solist bei führenden europäischen Orchestern, darunter dem London Symphony Orchestra. Petru Iuga ist Professor für Kontrabass an der Musikhochschule Mannheim und lehrt in Teilzeit auch an der Haut Ecole de Musique de Lausanne, Schweiz.
Mit regelmäßigen Meisterkurse in aller Welt entdeckt und fördert er zahlreiche junge Kontrabass-Talente. Allein in den vergangenen Jahren gab er u. a. Meisterkurse in Russland, Italien, Portugal, Israel, Japan, Uruguay, China und Kanada, wo er seit 2017 als Gastprofessor der renommierten Orford Masterclasses wirkt. Als Kammermusiker hat er mehrere CDs aufgenommen und konzertiert regelmäßig zusammen mit berühmten Musikerkollegen. 2009 nahm er eine CD mit dem Carmina Quartet auf. – Seine Erfindung Ergo Bass, eine Kniestütze für Kontrabassisten, die eine ergonomische und gesündere Spielposition ermöglicht, wird weltweit von Musikern benutzt.
VASSILY LOBANOV, KLAVIER
Vassily Lobanov, in Moskau geboren, ist einer der führenden russischen Pianisten und Komponisten seiner Generation. Klavier studierte er bei Heinrich Neuhaus und Lev Naumov, Komposition bei Sergey Balassanian und Alfred Schnittke. Es folgte eine enge musikalische Zusammenarbeit mit Svjatoslav Richter. Lobanovs Kompositionslehrer Alfred Schnittke sagte über Lobanov: „Es gibt talentierte Komponisten und es gibt talentierte Pianisten, aber selten sind diese beiden Talente so brillant in einer Person vereint wie in Vassily Lobanov“. Unter Lobanovs zahlreichen Werken finden sich zwei Opern, „Antigone” (am Moskauer Bolschoi Theater aufgeführt) und „Father Sergius”, eine Symphonie, verschiedene Konzerte, Klaviersonaten, fünf Streichquartette sowie diverse Trios. Lobanov ist beeinflusst von Rachmaninoff, Messiaen und Schostakowitsch. In den 1980er Jahren veränderte sich sein Stil radikal hin zu einer neo-tonalen Tonsprache, die er selbst manchmal „minimalistisches Drama” nennt. Seine Werke wurden bei wichtigen Festivals auf mehreren Kontinenten zur Aufführung gebracht. Als Pianist begann Lobanov seine bedeutende Konzertkarriere 1966 in Russland und konzertierte in der Folge in den musikalischen Metropolen von Europa, den USA, Japan und Südamerika mit Dirigenten wie Roshdestvensky, Lazarev, Poppen, Schiff und vielen anderen. Lobanov war Gast auf zahlreichen internationalen Festivals, unter anderen den Berliner Festwochen, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, den Wiener Festwochen, dem Lucerne Festival, dem Santa Fe Chamber Music Festival, dem Casals Festival und dem New York Chamber Music Festival in der Carnegie Hall. Mit Svjatoslav Richter spielte er 3 Jahre lang im Klavierduo, mit Oleg Kagan und Natalia Gutman 13 Jahre lang als Klaviertrio. Bis heute ist er Mitglied eines Klavierquartetts mit Victor Tretiakov, Yuri Bashmet und Natalia Gutman. Er hat mit zahlreichen renommierten Künstlern wie Leonidas Kavakos, Gidon Kremer, Elmira Darvarova, Mark Kaplan, Eduard Brunner, Kolja Blacher, Kim Kashkashian und dem Penderecki String Quartet konzertiert sowie Aufnahmen gemacht. Lobanovs bedeutendste Konzert- und Kammermusik-Auftritte wurden in Radioübertragungen und auf zahlreichen CDs dokumentiert. Seine CDs erschienen bei Labels wie Philips, Ondine, Classics Live, Tudor, Chant du Monde, Melodia und anderen. Lobanov, der seit 1990 in Deutschland lebt, unterrichtete bis 2012 als Professor eine Klavierklasse an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, seit 2016 an der Kalaidos Fachhochschule in der Schweiz sowie als Gastprofessor am Birmingham Conservatory in England. Er leitet Meisterkurse für Klavier, Kammermusik und Komposition in Russland, Deutschland, Österreich (Mozarteum Salzburg), Tschechien, Polen, Estland, Japan, Chile und Finnland. 1997 gründete er das Kammermusikfestival Osnabrücker Musiktage, dem er bis 2001 als künstlerischer Leiter vorstand.
Seung-Yeun Huh, in Seoul, Korea geboren, studierte in Deutschland, England und in den USA. Sie gewann mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben und konzertiert seither in den USA, in Asien und mehreren verschiedenen europäischen Ländern. Sie arbeitet regelmässig mit Dirigenten wie David Zinman, Adam Fischer, John Curro, Peter Kuhn, Heribert Beissel, Marcus Bosch, Pietari Inkinen und Wolfram Christ zusammen, und konzertiert mit Klangkörpern wie dem Baltimore Symphony Orchestra, der Österreichisch-Ungarischen Haydn-Philharmonie, den Bielefelder Philharmonikern, dem Philharmonischen Staatsorchester Halle, dem Kurpfälzischen Kammerorchester, camerata Zürich und Sejong Soloists. Neben der solistischen Tätigkeit ist Seung-Yeun Huh auch eine gefragte Kammermusikerin. Das 1996 gegründete „Huh Trio“ (mit zwei ihrer Schwestern) feiert 2016 ihr 20 jähriges Bestehen. Zudem tritt sie regelmässig in verschiedenen Kammermusikformationen wie Horn Trio und Klavierquintett mit Bläsern oder Streichern auf. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen u.a. Mischa Greull (Horn), Andreas Janke (Violine), Musiker aus dem Tonhalle-Orchesters Zürich und das Stradivari Quartett. 2016 gründete Seung-Yeun Huh gemeinsam mit Klaidi Sahatçi, Violine und Sasha Neustroev, Violoncello, das AOIDE Trio.
Nach der erfolgreichen Gesamteinspielung der Klaviersonaten und Klavierstücken von W. A. Mozart auf fünf CDs beim Label ARS MUSICI erschienen die drei Bände „Années de Pèlerinage“ von Franz Liszt auf zwei CDs in Zusammenarbeit von DLF und ARS MUSICI. 2012 nahm sie die beiden späten Klaviersonaten c-Moll und B-Dur von Franz Schubert bei ACUSTICA RECORDS und im darauffolgenden Jahr die Aufnahme des Huh Trios mit Werken von Dmitri Schostakowitsch und Joseph Haydn. 2017 zeichnete Seung-Yeun Huh gemeinsam mit dem Hornisten Mischa Greull und Andreas Janke, Violine, Kammermusikwerke u.a. das bekannte Brahms Horntrio beim Schweizer Radio auf. 2017 wurde die Gesamteinspielung der Mozarts Werken durch das chinesische Label „Ensign Culture“ erneut auf den Markt gebracht.
Neben der Konzerttätigkeit ist Seung-Yeun Huh ausgebildete Kulturmanagerin und Prorektorin an Musikschule Konservatorium Zürich.
Pavel Beliaev wurde 1977 in Minsk, Belarus, geboren.
Er fing mit sieben Jahren an zu musizieren. Sein Studium beendete er an der Belarussischen Nationalen Musikakademie in Minsk sowie an der Hochschule für Musik in Köln (Prof. Christian Roderburg, Andy Gillmann und Mathias Haus).
Pavel Beliaev ist freischaffender Musiker. Neben dem solistischen Spiel gilt seine Leidenschaft vor allem dem Musizieren in kammermusikalischen Formationen. Eine besondere Zusammenarbeit bildet hier die Tournee- und Konzerttätigkeit mit dem weltbekannten Kammerorchester „Kremerata Baltica“ unter der Leitung von Gidon Kremer. Außerdem arbeitet Pavel regelmäßig mit Musiktheatern und Berufsorchestern wie den Dortmunder Philharmoniker, Niederrheinischen Symphonikern, Bergischen Symphonikern, der Neuen Philharmonie Westfalen, der deutschen Oper am Rhein und Musiktheater im Revier zusammen.
Pavel Beliaev ist Preisträger des Musikwettbewerbs der Barmenia Versicherungen. Er ist ein viel gefragter Kammermusikpartner in fast allen Musikgenres sowie erfolgreich mit seinen Kammermusikformationen „PS: Percussion“ mit Salome Amend und „GRAD percussion duo“ mit Andrei Pushkarev.
Andrei Pushkarev wurde 1974 in einer Musikerfamilie in Kiew geboren. Im Alter von fünf Jahren begann er seine musikalische Ausbildung mit Klavierunterricht. 1980 trat er in die Kiewer Fachschule für Musik ein.
Schon in jungen Jahren begeisterte sich Andrei für Musik und im Alter von 14 Jahren verlagerte sich sein Focus auf Schlaginstrumente.
1992 wurde Andrei Pushkarev Schüler des Nationalen Konservatoriums Tschaikowsky von Kiew (heute Nationale Musikakademie der Ukraine), wo er seine professionelle Weiterbildung bei Professor Alexander Blinov fortsetzte.
Während seines Studiums am Konservatorium begann Andrei, eigene Werke zu schaffen, einschließlich seiner eigenen Kompositionen für Vibraphon solo. Andrei studierte weiterhin Orchesterpercussion, aber das Vibraphon hatte seine Seele erobert. Das Vibraphon wurde für Andrei viel mehr als ein Lieblingsinstrument. Das Vibraphon, ein echtes Soloinstrument, war in der Lage, die Zuhörer in eine Welt voller neuer aufregender Klänge und Farben zu entführen
1995 gewann Andrei den neu eingerichtete Wettbewerb „Neue Namen der Ukraine“ als Solo-Vibraphonist. Andrei spielte bei der Preisverleihung seine eigenen Musikkompositionen.
Zwischen 1995 und 1999 trat Andrei als Solo-Vibraphonist mit vielen Kammerensembles überall in der Ukraine auf.
In dieser Zeit hat Andrei einen weiteren wichtigen Meilenstein in seiner Karriere erreicht. 1996 wurde er als Hauptpauker für die Kiewer Philharmoniker ausgewählt. Mit 22 Jahren wurde er der jüngste Solopauker eines Sinfonieorchesters in der Ukraine.
1999 erreichte seine musikalische Karriere ein neues Niveau. Andrei Pushkarev trat dem Kremerata Baltica Chamber Orchestra bei. Bis heute hat er den Status eines anerkannten Solisten sowie eines Hauptpercussionisten dieses Ensembles.
Der weltberühmte Geiger Gidon Kremer gründete das Orchester 1997. Seit 1999 tourte Andrei mit Kremerata Baltica um die Welt und nahm an unzähligen Konzerten teil. Darüber hinaus nahm er als Mitglied des Ensembles an zahlreichen Aufnahmen auf Labels wie Nonesuch, Deutsche Grammophon, ECM usw. teil. Als Solist ist er auf der CD-Veröffentlichung „After Mozart“ zu hören, die 2001 in den USA mit einem Grammy Award sowie in Deutschland mit dem Echo Award 2002 ausgezeichnet wurde.
Im Sommer 1999 trat er erstmals beim Kammermusikfest Lockenhaus (Österreich) auf und nahm bald regelmäßig an diesem Festival teil.
In den folgenden Jahren spielte Pushkarev viele Kompositionen als Solo-Vibraphonist beim Kammermusikfest Lockenhaus – zusammen mit Arrangements von Astor Piazzolla, Richard Rogers, Peter Tschaikowsky usw.
Seitdem hat er etliche Arrangements für das Vibraphon- und Violinsolo mit und ohne Kammerorchester geschaffen. Zusammen mit Gidon Kremer und Kremerata Baltica trat er in zahlreichen Konzertsälen auf der ganzen Welt auf, darunter in der Carnegie Hall in New York, in der Albert Hall in London, im Musikverein und im Konzerthaus in Wien, im Concertgebouw in Amsterdam usw.
Gidon Kremer hatte die Idee, Jazz-Arrangements mit 15 zweistimmigen Werken von J. S. Bach für Solo-Vibraphon zu erstellen. Andrei entwickelte die Idee weiter, da er selbst eine große Leidenschaft für Jazz hatte. Schließlich wurde jede der berühmten Werke Bachs im Stil einer Vielzahl von Jazzpianisten umgestaltet und ausgeführt – darunter Oscar Peterson, Dave Brubeck, Chick Corea usw. Im Frühjahr 2004 führte Andrei Pushkarev erstmals das Projekt „Bach Vibrations“ in Basel (Schweiz) beim Festival „Les Museiques“ von Gidon Kremer auf.
Im November 2017 inszenierte die Lettische Nationaloper das Ballett „Don Juan“ mit Musik von Mozart und Chopin, arrangiert von Andrei Pushkarev.
Im März 2020 inszenierte das Nationaltheater Brno (Tschechische Republik) das Ballett „Die Kameliendame“ mit Musik von Schubert, arrangiert von Andrei Pushkarev.
Inzwischen arbeitet Andrei an zahlreichen Arrangements für Orchester und verschiedene Kammerorchester mit weltberühmten Musikern. Darüber hinaus erschafft er seine eigenen Werke.
Was für ein Titel? Worauf deuten die beiden Zahlen 60 – 90?
Der Bezug zu Zahlen spielt bei Bach eine tragende Rolle. Johann Sebastian Bach hat auf der Grundlage von Zahlen eine unglaubliche Architektur und Botschaft seiner Werke im Geist des „Soli Deo Gloria – Allein Gott zur Ehre“ geschaffen.
Alle Werke dieses Albums stammen von Johann Sebastian Bach oder haben direkt mit ihm zu tun. So hat er das Konzert von Alessandro Marcello für Orgel bearbeitet. Auf dieser Aufnahme erklingt es mit den Bach´schen Ornamenten. Die Komponisten Piazzolla und Schostakowitsch nehmen Bezug zum „Wohltemperierten Klavier“. Im Zentrum steht das Konzert d-Moll BWV 1052. Johann Sebastian Bach hat es für seine Zwecke als Cembalokonzert bearbeitet. Die Originalfassung für ein Streichinstrument, Violine oder Violoncello piccolo, das Bach in Kantaten eingesetzt hat, ist verschollen. Julius Berger und Andrei Pushkarev haben das Werk für Violoncello piccolo, ein um eine Quinte höher gestimmtes Violoncello, instrumentiert. Den Orchesterpart übernehmen Vibraphon und Marimba. Die Übertragung auf andere Instrumente entspricht der Praxis von Bach selbst. Die Besonderheit dieser Aufnahme ist der durchgehende ruhige Puls von ungefähr 60 Schlägen pro Minute, der den Menschen zu sich bringt, nach innen. Die Instrumentenwahl entspricht dem inneren Anliegen dieser Aufnahme: Vibraphon und Marimba im Puls mit dem Herzen und das Cello als Gestalter einer Lebensmelodie – eine moderne Interpretation des Geistes der eingespielten Werke. Die Einheit zwischen Puls der Musik und Puls des Menschen verleiht der Aufnahme eine Aura, von der die Künstler glauben und hoffen, dass das Wort zutrifft, das Bach in seiner Luther Bibel vermerkt: „Bey einer andächtigen Musique ist allezeit Gott mit seiner Gnaden Gegenwart.“
Seit mehr als 40 Jahren ist der in Augsburg geborene Cellist Julius Berger aus dem Musikleben nicht mehr wegzudenken. Und das nicht nur weil er ein wunderbarer Interpret ist, den der berühmte Kritiker Wolf-Eberhard von Lewinski nach seiner zweiten Aufnahme
der Cello-Suiten von Bach einen „Propheten des Cellos“ nannte. Seine jüngste Aufnahme erhielt den begehrten „Supersonic Award“. Andrei Pushkarev (Vibraphon) ist neben seinen Solotätigkeiten auch festes Mitglied des Kremerata Baltica Chamber Orchestra. Bis heute hat er den Status eines anerkannten Solisten sowie eines Hauptpercussionisten dieses Ensembles. Der weltberühmte Geiger Gidon Kremer gründete das Orchester 1997. Seit 1999 tourte Andrei mit Kremerata Baltica um die Welt und nahm an unzähligen Konzerten teil. Pavel Beliaev (Marimba) ist freischaffender Musiker. Neben dem solistischen Spiel gilt seine Leidenschaft vor allem dem Musizieren in kammermusikalischen Formationen. Auch er spielt sehr oft zusammen mit der Kremerata Baltica auf zahlreichen Tourneen.
Hans Adolfsen fing mit acht Jahren an Klavier zu spielen. Mit 17 trat er ins Konservatorium Utrecht (NL) ein und begann ein Gesangsstudium. Nach einigen Jahren wechselte er zum Klavier. Als er zum ersten Mal einen Liederabend hörte, ein Schubert-Recital mit Elly Ameling und Rudolf Jansen, war seine Freude so gewaltig, dass ihm sofort klar wurde, dass seine Zukunft bestimmt war vom Ziel Liedbegleiter zu werden. Nach dem Klavierstudium folgten Kammermusik und Liedbegleitung. Während seiner ganzen Konservatoriumszeit begleitete er Sänger und Sängerinnen in Lied und Oper bei Konzerten und Meisterkursen. In Meisterkursen mit Hartmut Höll und Mitsko Shirai, Udo Reinemann, Arleen Augér, Irwin Gage und Thomas Hampson hat er seine Kenntnisse über das Lied vertieft. Die intensive Arbeit mit der Gesangslehrerin Margreet Honig hat viel dazu beigetragen dass er zu einem sehr gefragten Coach und Korrepetitor geworden ist. An der Zürcher Hochschule der Künste hat Adolfsen eine Liedklasse zusammen mit dem Pianisten und Komponisten Daniel Fueter, dessen Auseinandersetzungen mit Musik und Literatur ihm eine neue Quelle der Inspiration sind.
Luca Bernard wurde am 21. April 1994 in Zürich geboren. Als Mitglied der Zürcher Sängerknaben sang er unter anderem den 2. Knaben in Mozart’s „Zauberflöte“ im Opernhaus Zürich. Von 2009 bis 2014 erhielt er Gesangsunterricht bei Samuel Zünd am Konservatorium Zürich. Ab Herbst 2013 studierte er an der Zürcher Hochschule der Künste, anfangs Klavier bei Eckart Heiligers und ab 2014 zusätzlich Gesang bei Scot Weir. Im Juni 2018 hat er seinen Master Performance mit Gesang im Hauptfach abgeschlossen. Auf Konzertpodien war er mit namhaften Orchestern wie beispielsweise dem Zürcher Kammerorchester tätig. Er ist Finalist des Internationalen Othmar Schoeck Wettbewerbs 2016. Bei der Operettenbühne Hombrechtikon sang er 2017 den Ottokar aus dem Zigeunerbaron. 2018 stellte er am selben Ort den Stanislaus aus dem Vogelhändler dar. Luca Bernard ist Studienpreisträger von Migros Kulturprozent. Ab Spielzeit 2019/20 wird er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich sein.
Aufgewachsen in einer britisch-polnischen Musikerfamilie in Deutschland studiert der Pianist Benjamin Mead seit seinem Klavierabschluss 2018 bei Prof. Boguslaw Strobel in Düsseldorf an der Royal Academy of Music in London Liedbegleitung und Kammermusik bei Michael Dussek und Malcolm Martineau. Er führt seine Studien ab Herbst 2020 im Konzertexamen und gleichzeitig als Fellowship an der gleichnamigen Institution weiter. Als Gewinner des Brenda Webb Awards für Liedgestaltung sowie des Dennis Horner Accompanist’s Preises etablierte er sich in kürzester Zeit als ausdrucksstarker und feinfühliger Liedgestalter: Er debütierte 2020 in der Wigmore Hall in London, gestaltete Kammermusikabende mit der australischen Geigerin Bridget O’Donnell sowie Liederabende mit Dame Felicity Lott, Franziska Heinzen und Manuel Walser.
Teil seiner intensiven kammermusikalischen Arbeit bildet die Zusammenarbeit mit der Schweizer Sopranistin Franziska Andrea Heinzen. Gemeinsam begeistert das Liedduo mittlerweile ein Publikum durch halb Europa. Im Februar 2021 erscheint ihr Debüt-Album rund um die französische Komponistengruppe Les Six als Co-Produktion mit dem Schweizer Radio SRF 2 Kultur beim Solo Musica.
Die Schweizer Sopranistin Franziska Heinzen begeistert in Barockopern bis zu Uraufführungen mit ihrer unverwechselbaren Bühnenpräsenz und packender Authentizität. U. a. debütierte sie 2015 am Theater Trier als „herausragende Mozartstimme“ in der Rolle des Annio (La clemenza di Tito), die sie am Theater Ulm als Einspringerin wiederaufleben ließ. Des Weiteren war sie bis 2015 im lyrischen Mezzosopranfach als Ruggiero (Alcina), Idamante (Idomeneo) und Isolier (Le comte Ory) zu erleben.
Das Liedduo lernte sich 2015 an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf kennen. 2017 gewannen sie den ersten Preis am 2. Internationalen Lied-Wettbewerb Rhein-Ruhr in Ratingen sowie den zweiten Preis am Sieghardt-Rometsch-Wettbewerb für Kammermusik. Außerdem wurde das Liedduo für sein künstlerisches Schaffen mit dem Kulturförderpreis Musik 2017 der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet.
Jean-Nicolas Diatkine stammt aus einer Familie anerkannter Ärzte und betrachtet das Engagement für Andere als Grundlage seines Berufs. Es schien ihm unmöglich, auf diese Grundhaltung bei seiner Berufsausübung zu verzichten, weshalb er seine künstlerische Entwicklung stets als eine Rückkehr zu den wesentlichen künstlerischen Werten versteht, denen er sich in den letzten dreißig Jahren verschrieben hat.
Gleichzeitig macht er das eingehende Studium und tiefere Verstehen des Narrativs der jeweiligen Komponisten zu einer absoluten Priorität und zu einem unverzichtbaren Schritt vor jeder öffentlichen Aufführung eines Werkes.
Diatkine über Beethoven: Die Notwendigkeit für einen Künstler, die von ihm gespielten Werke verbal zu erläutern, könnte wie eine Versagenserklärung wirken, so als ob die Darbietung der Musik an sich nicht genüge, um das Stück verständlich zu machen.
Goethes Verärgerung über Schuberts Vertonung seiner Gedichte entsprang derselben Kategorie, nur im umgekehrten Sinne: Goethes Ansicht nach war Musik in den Gedichten bereits enthalten. Ebenso schuf Beethoven eine so weite Klangwelt, so durchorganisiert, dass er – so wie im übrigen auch Bach – jeder Form der literarischen Ausdeutung widerstand, wissend, dass es dazu keinerlei Notwendigkeit gab – das Paradoxon der folgenden Präsentation.