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Münchner Symphoniker & Joseph Bastian – Amy Beach

Münchner Symphoniker & Joseph Bastian
Amy Beach
Katalog Nr.: SM 488
Veröffentlichung: 28.03.2025


Münchner Symphoniker & Joseph Bastian – Amy Beach

Ein Meisterwerk zu entdecken, das der Musikwelt noch weitestgehend unbekannt ist, sorgt für eine ganz besondere Aufregung – und ist eine echte Seltenheit. Gleich drei solche Juwelen zu finden und sie in einer Erstaufnahme mit herausragenden Künstlerinnen festzuhalten ist ein Glücksfall!

Auch wenn die erste Einspielung der „Gaelic Symphony“ von Amy Beach mit den Münchner Symphonikern unter Ihrem neuen Chefdirigent Joseph Bastian inzwischen immer wieder im Konzertrepertoire zu finden ist, bleibt Beachs faszinierende musikalische Sprache für viele Musiker*innen noch unentdecktes Terrain. Und genau das macht die Arbeit damit als Interpret so schön und spannend: Sich ganz auf eine neue Klangwelt einzulassen, die Details mit den großen Linien in Einklang zu bringen und die Feinheiten sowie die Raffinesse ihrer großartigen Instrumentationskunst verstehen zu lernen ist eine ohren- und seelenöffnende Bereicherung. Diese Musik ist so reich, so vielschichtig und so farbig, dass man sie nur lieben kann. Die „Gaelic Symphony“ ist die erste Symphonie einer amerikanischen Komponistin überhaupt. Ihre Existenz verdankt sich einerseits der Schaffenskraft und dem trotzigen Selbstbewusstsein von Amy Beach, die auch unter der Fuchtel ihres Ehemannes nicht von der Musik ließ. Andererseits dem Einfluss von Antonín Dvořák, der damals in den USA lebte, verpflichtet als Geburtshelfer einer genuin amerikanischen Musik.

Die drei Gesangswerke dieses Albums (alles Ersteinspielungen) sind durchdrungen von Poesie und Drama. Es war für die Münchner Symphoniker, Joseph Bastian und den Sängerinnen Angela Brower und Camille Schnoor besonders bewegend, diese Klänge nach über einem Jahrhundert, soweit bekannt, zum ersten Mal, wieder zum Leben zu erwecken.


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Sinfonietta Riga – Hans Schaeuble: Concertos

Sinfonietta Riga / Oliver Triendl
Hans Schaeuble – Concertos
Katalog Nr.: SM 476
Veröffentlichung: 14.03.2025


Sinfonietta Riga / Oliver Triendl / Paul Meyer /Matthias Lingenfelder / Nina Karmon: Hans Schaeuble – Klarinettenkonzert OP.46; Sinfonisch-Concertante Musik OP.33; Musik für zwei Solo-Violinen OP.18

Der Komponist Hans Schaeuble wurde am 31. Mai 1906 in Arosa geboren und starb am 19. Dezember 1988 in Zürich. Seine Eltern stammten beide aus Deutschland. Er schuf 26 Opera aller Gattungen und Besetzungen, insgesamt 51 Werke. Bis auf vier Werke gelangten alle bis zu seinem Tod am 19. Dezember 1988 zur Uraufführung. Die letzten 20 Lebensjahre verbrachte er mit der teilweise mehrfachen, aber durchweg marginalen Überarbeitung seines Œuvres. – Vermögend seit Geburt, rief er die Hans Schaeuble Stiftung ins Leben, zur Förderung junger Musiker und Musikwissenschaftler, die sich vordringlich der Werke des Stifters annehmen.

Bei der Musik für Klarinette und Streichorchester op. 46 aus dem Jahr 1961 handelt es sich um das mittlere von drei Bläserkonzerten, die Schaeuble offenbar planvoll im Zeitraum zwischen 1959 und 1962 komponierte. Die Sinfonisch-concertante Musik für Streich-Orchester mit obligatem Klavier op. 33, komponiert im Januar und Februar 1949, ist Schaeubles drittes von insgesamt fünf Werken für Klavier und Orchester. Bei der Musik für 2 Geigen und Streich-Orchester op. 18 handelt es um das erste von lediglich zwei Violinkonzerten aus Hans Schaeubles Feder. Das einzig ‚richtige‘, das Konzert für Violine und Orchester op. 24, schrieb Schaeuble zu Kriegsbeginn und schloss es am 15. Dezember 1940 in Arosa ab. Entstanden 1935 in Berlin, erschien die vorliegende Musik op. 18 laut Schaeuble 1936 beim Verlag Bote & Bock in Berlin im Druck. Weder im Nachlass noch in den Bibliotheken ist allerdings ein Exemplar davon erhalten geblieben; schlimmer noch: Die autographe Partitur und das Stimmenmaterial lagerten offenbar beim Verlag und wurden durch Kriegseinwirkung zerstört.


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Elvin Hoxha Ganiyev – Ysaÿe. Six Sonatas for Solo Violin

Elvin Hoxha Ganiyev
Ysaÿe. Six Sonatas for Solo Violin
Katalog Nr.: SM 479
Veröffentlichung digital: 24.01.2025
Veröffentlichung CD: 14.03.2025


Elvin Hoxha Ganiyev – Ysaÿe. Six Sonatas for Solo Violin

„Was Ysaÿes Solosonaten so außergewöhnlich macht, ist der Reichtum ihrer Harmonien. Sie bieten unendliche Möglichkeiten, ein breites Spektrum an Kontrasten in der Klangprojektion und geigerischen Effekten zu erforschen, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Für mich sind diese Werke wie ein grenzenloser Ozean, in dem man bei jedem Tauchgang etwas Neues entdeckt und der einen in eine unendliche Palette von Farben und Emotionen einhüllt. Die Erfahrung, sie sowohl zu spielen als auch zu hören, ist schlichtweg atemberaubend, da sie einen in eine Welt ständiger Entdeckungen einladen, in der die Musik zu atmen und sich mit jeder Interpretation zu verändern scheint.” Elvin Hoxha Ganiyev

Der belgische Geiger und Komponist Eugène Ysaÿe (1858–1931) schrieb 1923 die Sechs Sonaten für Violine solo, op. 27. Seine Absicht war es, künftigen Generationen ein Zeugnis der Aufführungstechniken seiner Zeit zu hinterlassen, wobei er besonderen Wert auf die Entwicklung der Musiksprache seit der Zeit von Johann Sebastian Bach legte. Tatsächlich sind die Sechs Sonaten Violinisten europäischen Ursprungs gewidmet: einem ungarischen, französischen, rumänischen, österreichischen, belgischen und spanischen Violinisten. Ysaÿes Projekt war jedoch im Wesentlichen von nationalen oder eurozentrischen Fragen losgelöst, da die Widmungen die größten Musiker der jungen Generation ehren sollten. Die Struktur des Zyklus und die Anzahl der Werke beziehen sich auf Bachs Sonaten (drei Stücke) und Partiten für Violine solo (drei Werke), die von Ysaÿe und seinen Zeitgenossen als bedeutender Bezugspunkt in der Violinliteratur betrachtet wurden. Bach’sche Elemente, die sowohl in der gesamten Sammlung als auch in den einzelnen Sonaten so deutlich sind, sind jedoch nicht die einzigen, die in op. 27 zu finden sind. Man kann auch bedeutende Einflüsse aus der romantischen Liedkunst und den Opernarien der Mitte des 19. Jahrhunderts hören, die durch Bezüge zu mittelalterlichen Sequenzen und der Ästhetik des virtuosen Stils von Niccolò Paganini durchbrochen werden. Als Ysaÿe die Sonaten op. 27 schrieb, zog er sich aus dem Konzertleben zurück. Diese Sammlung stellt daher eine besondere Art musikalisches Testament dar, das die Aufführungsleistungen seiner Epoche kommentiert und gleichzeitig die Weiterentwicklung der Violinliteratur vorwegnimmt. Besonders bemerkenswert sind die wiederkehrenden Motive der Warnung und der Störung, die provokant auf Veränderungen in der Musiksprache der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hinweisen.


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Pacific Quartet Vienna: Szenen ohne Worte

Pacific Quartet Vienna
Szenen ohne Worte
Katalog Nr.: SM 466 (Digital Release)
Veröffentlichung: 28.02.2025

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Pacific Quartet Vienna: Szenen ohne Worte

Ihre Leidenschaft für die Königsdisziplin der Kammermusik, das Streichquartett, bewog die vier Musikerinnen und Musiker zur Gründung des multinationalen und inzwischen international bekannten Pacific Quartet Vienna, das sowohl in Wien wie auch in Zürich beheimatet ist. Mit seinem feinfühligen, warmen Klang begeistert das Quartett seither weltweit sein wachsendes Publikum. Verschiedene Schwerpunkte prägen das Schaffen des Quartetts. So entwickelt das Quartett regelmäßig Konzertprogramme, die beispielsweise auf Museen zugeschnitten sind, und legt in dieser Arbeit einen großen Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik. Seit der Gründung setzt sich das Quartett intensiv mit der Interpretation der Werke der Wiener Klassik auseinander und engagiert sich zudem für interkulturelle Austauschprojekte zwischen Europa (Schweiz/ Österreich) und Asien (Japan/Taiwan). Ausgedehnte Tourneen führten das Ensemble in zahlreiche Länder und Kulturen.

Im oberitalienischen Städtchen Lodi hatte der 14-jährige Mozart 1770 sein allererstes Streichquartett komponiert, 15 Jahre später war er zu einer so souveränen kompositorischen Meisterschaft gelangt, dass er es wagen konnte, dem Erfinder der Gattung, Joseph Haydn, sechs Quartette zu widmen. Aus Bologna in seine Heimatstadt Bergamo zurückgekehrt, komponierte der frischgebackene Komponist Gaetano Donizetti noch vor seinen Opernwelterfolgen für einen privat musizierenden Liebhaberkreis zwischen 1817-1821 16 Streichquartette, denen er 1825 noch zwei weitere folgen ließ: Dasjenige in D-Dur besticht im Hauptsatz durch den Affektkontrast zwischen kontemplativ strömenden Passagen und dramatischen Brio-Aufschwüngen, im Larghetto cantabile folgt ein Pizzicato-begleitetes schmachtendes Abendständchen genuin italienischen Timbres. Im Frühjahr 1873 komponierte Giuseppe Verdi in Neapel als „Zeitvertreib“ inmitten der stockenden Vorbereitungen zur Premiere der Aida sein einziges Streichquartett, das er ursprünglich gar nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen hatte. Der Kopfsatz präsentiert sich als eine Formstudie zum Sonatenhauptsatz, das Andantino ist eine delikate Melange aus langsamem Walzer und italienischer Canzone, während mitten im dritten Satz eine elegante Kantilene des Violoncellos überrascht. Das intrikate Finale in Fugenform ist nicht weniger als eine Vorstudie zum Buffo-Finale der Oper Falstaff, das 20 Jahre später den triumphalen Abschluss des dramatischen Schaffens des Meisters aus Busseto bilden sollte.


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Bühlmann / Behle / Engeli – HEI CHO – Mundartlieder auf Gedichte von Josef Reinhart

Stephanie BühlmannDaniel BehleBenjamin Engeli
HEI CHO – Mundartlieder auf Gedichte von Josef Reinhart
Katalog Nr.: SM 464 (Digital Release)
Veröffentlichung: 14.02.2025

  CD exklusiv im Shop


Stephanie Bühlmann – Daniel Behle – Benjamin Engeli: HEI CHO – Mundartlieder auf Gedichte von Josef Reinhart

Im Herbst 2022 nahm die Schweizer Sopranistin Stephanie Bühlmann für die Richard Flury Stiftung unter anderem «Mundartlieder auf Gedichte von Josef Reinhart» auf. In ihrem Dialekt Lieder einzusingen, hinterließ einen bleibenden Eindruck. So entstand die Idee, eine CD-Aufnahme dem Solothurner Volksschriftsteller Josef Reinhart zu widmen, welcher am 1.9.2025 sein 150jähriges Jubiläum feiert. Ziel der Aufnahme ist die Wahrung des Solothurner Dialektes, des Werkes von Josef Reinhart und der Kompositionen von vielen bekannten bis gänzlich unbekannten Schweizer Komponisten: Richard Flury, Ernst Honegger, Emil Adolf Hoffmann, Walter Lang, Friedrich Niggli, Heinrich Pestalozzi und Karl Schell sind die Komponisten, welche sich der Dichtung Reinharts in ganz unterschiedlicher Weise gewidmet haben.

Mit Daniel Behle (eingebürgerter Schweizer, er wohnt mit seiner Familie seit vielen Jahren in Basel, seine Frau ist Baslerin) hat Stephanie Bühlmann einen Weltklasse Tenor für ihr Projekt begeistern können. Der Sänger und Komponist Daniel Behle wurde 2020 „Sänger des Jahres“ und erhielt 2024 den Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik in Anerkennung seiner zahlreichen Soloalben. Mit dem bekannten Schweizer Pianisten Benjamin Engeli hat Stephanie Bühlmann bereits sehr erfolgreich die CD «Zauberluft – Air Magique» aufgenommen. Sein großes Können und seine Erfahrung in Schweizer Ersteinspielungen war für alle eine sehr bereichernde und inspirierende Komponente. 2025 erscheint von Dr. Klaus Wloemer zum 150jährigen Jubiläum von Josef Reinhart ein Buch über diesen.

Die Dichtung Reinharts und ihre Vertonungen entführen den Zuhörer in die ländliche Welt um die Jahrhundertwende, in die Welt zum Beispiel des armen Fabrikmädchens, in die Welt des armen Bauern oder Fischers, in die Welt des arbeitenden Volkes und in ihre Gedankenwelt, in ihren Alltag. Berührend, lustig, melancholisch und heiter zugleich. Einfache Weisen, die direkt ins Herz gehen.


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Verena Tönjes & Daria Tudor – Songs of the Clown

Verena Tönjes & Daria Tudor
Songs of the Clown
Katalog Nr.: SM 480 (Digital Release)
Veröffentlichung: 31.01.2025


Bereits kurz nach Veröffentlichung erhält die CD den Pizzicato Supersonic Award:

Die ganze Welt des Pierrot


Verena Tönjes & Daria Tudor – Songs of the Clown

Der Clown balanciert schon seit Urzeiten auf dem Drahtseil, das Sinn und Unsinn voneinander trennt. Sein Publikum darf amüsiert beobachten, wie er fällt, sich mit unerschütterlicher Hoffnung wieder aufrappelt, dem Zeitgeist anpasst und dann – heiter weiter scheitert. Doch was fühlt der Clown dabei? Und wer ist er, wenn er sich abgeschminkt hat?

Verena Tönjes & Daria Tudor haben sich in der Liedkunst auf die Suche nach dieser ambivalenten Figur begeben und legen auf ihrem Debüt-Album neben Werken von Max Kowalski, Erich Wolfram Korngold, Ethel Smyth u. a. auch die Erstaufnahme der „Pierrot-Lieder“ op. 48 von Eduard Künneke sowie einiger der „Nonsense Rhymes and Pictures“ von Margaret Ruthven Lang vor.


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Franziska Heinzen & Benjamin Mead – Swiss Love. Der Liebe Leid und Lust

Franziska Heinzen & Benjamin Mead
Swiss Love. Der Liebe Leid und Lust
Katalog Nr.: SM 477
Veröffentlichung: 10.01.2025


Zentralbibliothek Zürich Neujahrsstück 2025

Aus der Schweiz in die Welt …“ Liedkomposition in der Schweiz: Deutsche Kunstlieder, Volkslieder und Mundartlieder

«Was ist des Deutschen Vaterland? Ist’s Land der Schweizer? ist’s Tirol?», fragte Ernst Moritz Arndt, Lyriker der Befreiungskriege gegen Napoleon, in einer Strophe seines gleichnamigen patriotischen Liedes aus dem Jahr 1813 rhetorisch und antwortete gleich selbst: «Das Land und Volk gefiel mir wohl. Doch nein! nein! nein! Sein Vaterland muß größer seyn.» Die Schweiz als ein Teil Grossdeutschlands. Die Viersprachigkeit des Alpenlandes – ein Problem für die sich auf Johann Gottfried Herders Idee der Nation als einer Sprachgemeinschaft stützende Sicht Arndts – thematisiert der Dichter nicht. Vielleicht weil er die Schweiz als künstliches Gebilde betrachtete?Das lange 19. Jahrhundert war eine Zeit der Gegensätze, der Unsicherheit und der Widersprüche für die sich zum modernen Staat formierende Schweiz, zumal die Bundesverfassung des Jahres 1848 sie zu einer republikanischen Insel im Herzen Europas machte. Zur Zeit der napoleonischen Kriege wurde sie zum Exilort für Wehrdienstverweigerer wie Joachim Raffs Vater Joseph, im Vormärz für aufsässige Dichter wie Georg Herwegh oder Ferdinand Freiligrath und nach der niedergeschlagenen Revolution von 1848/49 für verfolgte Revolutionäre wie Richard Wagner. Gleichzeitig blieb sie ein locus classicus des Ursprünglichen, das seit Jean-Jacques Rousseau auch für gesellschaftliche Eliten zum freiheitlichen Sehnsuchtsort avancierte, verklärt in Kassenschlagern wie der sentimental-biederen Oper Die Schweizerfamilie des Österreichers Joseph Weigl oder Gioachino Rossinis Guillaume Tell – obwohl sich viele Schweizreisende wie Fanny Mendelssohn schockiert über die ärmlichen Zustände auf dem Land zeigten. Das kulturelle Leben der Deutschschweiz ist einerseits von der Zugehörigkeit zum deutschen Kulturraum und der Orientierung an den dort etablierten Mechanismen geprägt, andererseits von unterschiedlich gewichteter Betonung des Nationalen, Eigentümlichen, Charakteristischen. Um die Jahrhundertmitte boten die Schweizer Städte erst wenige Möglichkeiten, den Nachwuchs professionell auszubilden und zu beschäftigen. Als direkte Folge ist die Musiklandschaft durch Migration geprägt: In der Schweiz sozialisierte Komponisten wie Franz Xaver Schnyder von Wartensee oder Joachim Raff machten im Ausland Karriere; weitere liessen sich in Deutschland ausbilden. Andere prägende Persönlichkeiten stammten hingegen aus den deutschen Ländern. Die Lieder der in der Schweiz wirkenden Komponistinnen und Komponisten reagieren auf die zeittypischen Begebenheiten. Schon vor Franz Schubert differenzierte das Kunstlied eine beeindruckende Vielfalt aus, vom einfachen, volkstümlich wirkenden Strophenlied bis hin zur verkappten virtuosen Opernarie. Lieder sind Bestandteil der Hausmusik und dienen Musikliebenden zur Unterhaltung; in der Form des Chorlieds hatte das Lied eine wichtige Funktion im geselligen Beisammensein, trug aber auch erheblich zur nationalen Identitätsbildung bei. Zudem war es Teil der genre- und besetzungsübergreifenden Konzertprogramme oder des aufkommenden Formats des Liedrezitals. Alle drei Komponisten und die Komponistin, die auf dieser Einspielung mit einem Zyklus oder Liederheft vertreten sind, erhielten zeitweise Unterricht im «grossen Kanton» (Deutschland), orientierten sich in der Gedichtwahl am deutschen Kunstlied und hofften auf Absatz auf den deutschen Märkten.


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Nuno Côrte-Real – Kind of Classic

Nuno Côrte-Real
Kind of Classic
Katalog Nr.: SM 471 (Digital Release)
Veröffentlichung: 22.11.2024
  CD exklusiv im Shop


Nuno Côrte-Real: Kind of Classic – Concertos for tuba, cello and piano – Orquesta Sinfónica de Castilla y León

“Kind of classic” ist Titel zur vorliegenden CD, der allerersten Einspielung des Komponisten Nuno Côrte-Real (geb. 1971) Konzert für Tuba op. 65 sowie den beiden konzertanten Stücken Luar Galego op. 23 für Cello und Streicher und Elegia op. 33 B für Klavier und Orchester. Schwer zu sagen, was klassisch ist und was nicht. Das Gleiche gilt für die Bezeichnung concerto. Schon die Herkunft des Wortes ist umstritten: Leitet es sich aus dem lateinischen Verb concertare – „wetteifern“ – ab oder von conserere – „zusammenfügen“? Concertante Musik kann all dies sein, eine kind of classic und eine kind of concerto. Es ist nicht bloß ein Wortspiel, sondern entspricht einer vom Komponisten tief empfundenen Würdigung des legendären Albums Kind of Blue (1959) von Miles Davis (1926-1991).

Côrte-Real ist einer der heute hoch angesehenen portugiesischen klassischen Komponisten, bekannt für seine rhythmisch-melodisch-harmonischen Patterns, die manchmal an die lichte minimalistische Musik von John Adams erinnern, ohne auf das Primat der Melodie (oder zumindest melodischer Muster) als leitende Kraft des musikalischen Narrativs zu verzichten. Dabei lässt er eine kaleidoskopische Vielfalt von Referenzen anklingen und markiert auf synästhetische Weise Abschnitte seiner Partituren mit unterschiedlichen Farben. Charakteristisch für Côrte-Reals Musik wie auch für seine Persönlichkeit sind seine Ironie und Theatralik, mit denen er die Ungewissheiten der modernen Welt und die Abwesenheit hinterfragt, die der abrupte Einschnitt des Todes hervorruft.


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Max Müller liest: Das kalte Herz

Max Müller liest
Das kalte Herz
Katalog Nr.: SM 440 (2 CDs)
Veröffentlichung: 15.11.2024


Der beliebte österreichische Schauspieler und Sänger Max Müller (bekannt als Polizeihauptmeister ‚Michi Mohr‘ in der ZDF-Serie ‚Die Rosenheim-Cops‘) liest das Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff in einer selbsteingerichteten Textfassung. Die Musikuntermalung stammt von der Harfenistin Elisabeth Daxer. Max Müller schreibt zur Veröffentlichung:

Liebe Hörerinnen und Hörer !
Wir leben momentan in einer Welt, die sich erschreckend stark an Geld,
Besitz und Selbstdarstellung orientiert.
Das war vor fast zweihundert Jahren, als Wilhelm Hauff „Das kalte Herz“
geschrieben hat, nicht unähnlich.
Handwerk wurde industrieller Machbarkeit geopfert, einige wenige Menschen
wurden auf Kosten anderer unermesslich reich und Egozentrik wichtiger als
Verständnis und Mitgefühl.
Zwar, unsere Herzen sind sicher noch warm genug.
Aber es gibt Einflüsse, die sie deutlich abkühlen.
Selbstgefälligkeit, Geldgier, fehlende Bildung, fehlende Herzensbildung –
lauter alte Bekannte …
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß die Begegnung mit der Natur, in welcher
Form auch immer, „die Dinge“ oft wundersam zurechtrücken kann.
Sogar in Form von einem Stück Weltliteratur mitten im Schwarzwald.
Und das – mit der zauberhaften Musik von Elisabeth Daxer.

Ich danke Ihnen – für’s Lesen und Zuhören !

Ihr Max Müller


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Aliya Turetayeva – Credo. Bach, Schubert, Schumann

Aliya Turetayeva
Credo. Bach, Schubert, Schumann
Katalog Nr.: SM 470
Veröffentlichung: 25.10.2024


Aliya Turetayeva – „Credo“ – Piano Works by Bach, Schubert and Schumann

Die Musik von Johann Sebastian Bach war immer von unglaublicher Wichtigkeit für Aliya Turetayeva. Seit die Künstlerin in der Kindheit seine Messe in h-Moll gehört hatte, begleitete seine Musik sie durch das Leben. Fast jeden Tag fängt sie mit der Musik von Bach an, um gut ‘’gestimmt’’ zu sein. Durch seine Musik hat sie sich immer mit der Ewigkeit verbunden gefühlt und viele Momente des Glücks und der Trauer mit der Musik von Bach während der letzten Jahre geteilt. Die Musik von Johann Sebastian Bach war für Aliya Turetayeva immer ein Symbol von Glaube – mehrmals im Leben hat seine Musik ihr geholfen weiter zu gehen und nicht aufzugeben; auch weiterhin bleibt seine Musik für diese außergewöhnliche Pianistin sehr wichtig, es wird immer ihr Credo bleiben. Aliya Turetayeva wurde in Almaty, Kasachstan geboren. Im Alter von fünf Jahren bekam sie ersten Klavierunterricht. Mit 18 Jahren wurde sie in die Meisterklasse von Professor ​Pavel Gililov an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln aufgenommen, wo sie im Jahre 2010 ihren Masterabschluss erwarb. Neben ihrer solistischen Tätigkeit widmet sich Aliya Turetayeva aktiv der Kammermusik. Für das WDR-Radio hat sie die Kammermusikwerke von G. Crumb und A. Schnittke eingespielt und absolvierte mit der Bestnote ihr postgraduales Studium an der Universität Mozarteum in Salzburg bei Professor P. Gililov.


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