Zhen Chen & Kurpfälzisches Kammerorchester – Mozart Piano Concertos No. 15 & 21
Zhen Chen & Kurpfälzisches Kammerorchester
Mozart Piano Concertos No. 15 & 21
Katalog Nr.: SM 458
– auch als Dolby Atmos Version erhältlich –
Veröffentlichung: 24.05.2024
Zhen Chen & Kurpfälzisches Kammerorchester, Thomas Rösner (Dirigent) – Mozart Piano Concertos No. 15 & 21
Der in New York lebende chinesische Pianist Zhen Chen und das Kurpfälzische Kammerorchester Mannheim wagen sich an eine Neuinterpretation von Mozarts Klavierkonzerten Nr. 15 in B-Dur KV 450 und Nr. 21 in C-Dur KV 467. Aufgenommen wurden sie unter der Leitung von Thomas Rösner im Festsaal des Barockschlosses Mannheim. Mannheim ist als UNESCO “Stadt der Musik“ ausgezeichnet. Damit sind diese beiden Klavierkonzerte eng mit der musikhistorischen Bedeutung der Stadt verbunden, der sich auch Mozart nicht entziehen konnte.
„Mozarts Klavierwerke sind bekannt dafür, dass sie unerbittlich sind und in perfekter Harmonie gespielt werden. Mein Idealzustand ist, dass ich die Stücke auswendig beherrsche, mich aber nicht zu sehr an eine bestimmte Spielweise gewöhnt habe. Die hohe Kunst liegt darin, diese Komponenten auszubalancieren, sodass eine perfekte Mitte entsteht“, beschreibt Zhen Chen seinen eigenen Qualitätsanspruch, wenn es um die unvergleichliche Kunst, „Mozart zu spielen“ geht. Die beiden Klavierkonzerte Nr. 15 und Nr. 21 entstanden in den Jahren 1784 und 1785, wurden von Wolfgang Amadeus Mozart selbst uraufgeführt und widerspiegeln die Quintessenz seines Schaffens. Auch beim Hören spürt man sofort Mozarts Absicht, dass er Spieler und Publikum durch ausgeprägtes Temperament und raffinierten Einfallsreichtum ständig herausfordern möchte. Um diesen Aspekt bei der neuen Aufnahme noch stärker hervorzuheben, haben sich Zhen Chen und Dirigent Thomas Rösner für diese Aufnahme auf betont lebendige Tempi geeinigt.
In beiden Konzerten lebt ein starker Wille für musikalischen Fortschritt. Vor allem ist das solistische Instrument nicht länger unangefochtener Beherrscher des musikalischen Geschehens. Auch für Zhen Chen fühlt sich die Interaktion mit dem Orchester oft so gleichberechtigt an, dass er sich fast „wie ein Kammermusikpartner“ fühlt. Beachtung verdienen außerdem die instrumentalen Farben in den beiden Konzerten. Die Gattung hat damit endgültig das sinfonische Format erreicht. Vor allem die Bläser treten immer wieder als eigenständige Melodieinstrumente auf. Mit den beiden Programmpunkten findet sich das wohl schwierigste Klavierwerk Mozarts mit seinem wohl populärsten Solokonzert auf einer Aufnahme vereint. Das erste von beiden lässt den Solisten nicht nur wegen seiner unkonventionellen Fingersatzführung und den vielen rasanten Sechzehntel-Läufen „gehörig ins Schwitzen“ kommen. Genau das wollte Mozart hier, wie ein Quellenzitat belegt. Aber es gibt auch wundervolle Momente von genialer Schlichtheit, zum Beispiel im Andante des zweiten Satzes. Im Konzert Nr. 21 verschieben sich die Proportionen zwischen Soloinstrument und Orchester noch weiter, ebenso wird die pure Mozartsche Darstellungslust auf die Spitze getrieben. Auch hier ist es wieder der zweite Andante-Satz, der Zhen Chen „an eine virtuose Sopranistin erinnert, die eine gefühlvolle Arie singt.“
Die Aufnahme beider Konzerte fand im Mannheimer Barockschloss mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester (KKO) Mannheim statt. Mannheim, als UNESCO City of Music ausgezeichnet, behauptet damit sein Erbe als Zentrum der klassischen Musik in der Gegenwart. Das Kurpfälzische Kammerorchester Mannheim spielt hierbei heute eine führende Rolle, denn es hat sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe der berühmten Mannheimer Hofkapelle fortzuführen.
Zhen Chen sieht sich als Pianist als Teil einer globalen Generation, die durch Verständnis und Respekt für verschiedene Kulturen die Welt zu einem besseren Ort machen möchte. Sein künstlerischer Werdegang nahm Fahrt auf nach seinem Bachelor-Abschluss in Klavierspiel am Central Conservatory of Music in Peking. Danach zog es ihn nach New York, wo er einen Master-Abschluss bei Dr. Arkady Aronov an der Manhattan School of Music erwarb. Als Solist und Kammermusiker trat er in prominenten Konzertsälen in den USA und China auf, wie zum Beispiel im Stern Auditorium und der Weill Recital Hall der Carnegie Hall oder in der David Geffen Hall des Lincoln Center. Er hat schon mit vielen Weltklasse-Musikern zusammengearbeitet, unter anderem mit dem Geiger Maxim Vengerov, Cho-Liang Lin und Elmira Darvarova, ebenso mit den New Yorker Philharmonikern und dem Metropolitan Opera Orchestra. Zhen Chen ist darüber hinaus auch als Komponist tätig. Seine preisgekrönten Originalkompositionen erforschen die Möglichkeiten der Mischung traditioneller chinesischer Musikinstrumente mit westlichen klassischen Instrumenten und verbinden östliche und westliche Sensibilität und Musikalität.
Der in Wien geborene Thomas Rösner ist Gründer und künstlerischer Leiter der Beethoven Philharmonie. Er gab sein internationales Debüt auf Einladung Fabio Luisis beim Orchestre de la Suisse Romande. Seitdem hat er mit einer Vielzahl renommierter Orchester zusammengearbeitet, darunter dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, den Wiener Symphonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Mozarteum Orchester Salzburg und vielen anderen. Thomas Rösner feiert mit seinen Deutungen von Mozarts Opern – etwa mit Michael Haneke oder Robert Lepage – große Erfolge in Brüssel, Zürich, Glyndebourne, Québec, Liège, Seoul oder in Houston. Er setzt sich auch für die Wiederentdeckung von Komponisten wie Paul Kletztki, Czeslaw Marek oder Charles Koechlin ein, deren Einspielungen mit den Bamberger Symphonikern und dem Nationalen Polnischen Radio großes Interesse erweckt haben.
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