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Vassily Lobanov

VASSILY LOBANOV, KLAVIER
Vassily Lobanov, in Moskau geboren, ist einer der führenden russischen Pianisten und Komponisten seiner Generation. Klavier studierte er bei Heinrich Neuhaus und Lev Naumov, Komposition bei Sergey Balassanian und Alfred Schnittke. Es folgte eine enge musikalische Zusammenarbeit mit Svjatoslav Richter. Lobanovs Kompositionslehrer Alfred Schnittke sagte über Lobanov: „Es gibt talentierte Komponisten und es gibt talentierte Pianisten, aber selten sind diese beiden Talente so brillant in einer Person vereint wie in Vassily Lobanov“. Unter Lobanovs zahlreichen Werken finden sich zwei Opern, „Antigone” (am Moskauer Bolschoi Theater aufgeführt) und „Father Sergius”, eine Symphonie, verschiedene Konzerte, Klaviersonaten, fünf Streichquartette sowie diverse Trios. Lobanov ist beeinflusst von Rachmaninoff, Messiaen und Schostakowitsch. In den 1980er Jahren veränderte sich sein Stil radikal hin zu einer neo-tonalen Tonsprache, die er selbst manchmal „minimalistisches Drama” nennt. Seine Werke wurden bei wichtigen Festivals auf mehreren Kontinenten zur Aufführung gebracht. Als Pianist begann Lobanov seine bedeutende Konzertkarriere 1966 in Russland und konzertierte in der Folge in den musikalischen Metropolen von Europa, den USA, Japan und Südamerika mit Dirigenten wie Roshdestvensky, Lazarev, Poppen, Schiff und vielen anderen. Lobanov war Gast auf zahlreichen internationalen Festivals, unter anderen den Berliner Festwochen, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, den Wiener Festwochen, dem Lucerne Festival, dem Santa Fe Chamber Music Festival, dem Casals Festival und dem New York Chamber Music Festival in der Carnegie Hall. Mit Svjatoslav Richter spielte er 3 Jahre lang im Klavierduo, mit Oleg Kagan und Natalia Gutman 13 Jahre lang als Klaviertrio. Bis heute ist er Mitglied eines Klavierquartetts mit Victor Tretiakov, Yuri Bashmet und Natalia Gutman. Er hat mit zahlreichen renommierten Künstlern wie Leonidas Kavakos, Gidon Kremer, Elmira Darvarova, Mark Kaplan, Eduard Brunner, Kolja Blacher, Kim Kashkashian und dem Penderecki String Quartet konzertiert sowie Aufnahmen gemacht. Lobanovs bedeutendste Konzert- und Kammermusik-Auftritte wurden in Radioübertragungen und auf zahlreichen CDs dokumentiert. Seine CDs erschienen bei Labels wie Philips, Ondine, Classics Live, Tudor, Chant du Monde, Melodia und anderen. Lobanov, der seit 1990 in Deutschland lebt, unterrichtete bis 2012 als Professor eine Klavierklasse an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, seit 2016 an der Kalaidos Fachhochschule in der Schweiz sowie als Gastprofessor am Birmingham Conservatory in England. Er leitet Meisterkurse für Klavier, Kammermusik und Komposition in Russland, Deutschland, Österreich (Mozarteum Salzburg), Tschechien, Polen, Estland, Japan, Chile und Finnland. 1997 gründete er das Kammermusikfestival Osnabrücker Musiktage, dem er bis 2001 als künstlerischer Leiter vorstand.

Diskografie