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Duo Leonore

Maja Weber

Ich bin Maja Weber und wurde 1974 in eine Musikerfamilie hinein geboren. Mein Vater ist Bratschist und meine Mutter und meine Schwester sind Geigerinnen. Musik war somit für mich keine neue Erfindung. Mit dreieinhalb Jahren hat man mir ein kleines Cello in die Hand gedrückt, und ich bin sehr glücklich über diese fremd getroffene Wahl. Es war für mich nie eine Frage ob, ich Cellistin werden möchte. Meine Eltern erinnern sich daran, dass ich bereits mit vier bei jeder Kirche gesagt hätte, dass ich später da ein Konzert geben möchte. Kammermusik war die große Passion bei uns zu Hause, und dadurch erweckten wir auch schon bald als Familienquartett eine positive Aufmerksamkeit.
Meine erstes Studium habe ich an der Musikhochschule in Winterthur bei Markus Stocker und Cäcilia Chmel absolviert, das zweite in Köln bei Frans Helmerson als Cellistin und als Kammermusikerin beim Alban Berg Quartett. Bereits im Gymnasium habe ich 1987 mit meiner Schwester zusammen ein Streichquartett gegründet, welches ab 1995 als professionelle Formation den Namen Amar-Quartett erhalten hat. Persönlichkeiten wie Isaac Stern, Walter Levin, Paul Katz, und Valentin Berlinsky haben mich als Musikerin besonders geprägt. Meine Leidenschaft war zu hundert Prozent auf die Kammermusik gerichtet und dabei war die Selbständigkeit von Beginn an ein wichtiges Gebot. Als maßgebende Entwicklungschance und Lebensschule habe ich die jahrelange Teilnahme an den Streichquartett-Wettbewerben empfunden. Die bedeutendsten Erfolge waren die zweiten Preise in Genf und Graz, der Millenium Award in London und ersten Preise in Cremona und Bubenreuth. Eine ganz bedeutende Förderung bewirkte auch der Schweizer Kammermusik-wettbewerb von Migros Kulturprozent.

Die Kommunikation in der Kammermusik hat mich immer schon besonders fasziniert, und sie hat mich auch im Austausch mit dem Publikum und anderen Partnern angetrieben. So habe ich zusammen mit dem Amar-Quartett bis 2006 viele Festivals sowie Crossover-Projekte initiiert, organisiert und mit viel Leidenschaft umgesetzt. Wir hatten das Glück, als junges Quartett in allen wichtigen Konzertreihen in der Schweiz und auch in einigen in Deutschland und Österreich, regelmäßig gastieren zu dürfen.

Als logische Weiterentwicklung habe ich die Gründung eines neuen Streichquartettes gesehen und 2007 das Stradivari-Quartett ins Leben gerufen. Nach einer fulminanten Debut-Tournee durch einige europäische Metropolen, wie München, Berlin, Wien, Budapest und Prag habe ich immer mehr die Konzerttätigkeit in der weiten Welt gesucht. Es ist eine fantastische Gegebenheit, dass wir mit unserer Kunst, der musikalische Sprache auf der ganzen Welt verstanden werden und in dieser Hinsicht keine kulturellen Barrieren erleben. Es beeindruckt mich immer wieder, wie viele verschiedene und spannende Menschen wir dabei kennen lernen. Mit dem Stradivari-Quartett geben wir alljährliche Tourneen in China,  Japan und den USA.

Wie Per Lundberg spiele ich seit über 20 Jahren in der Ars Amata Zürich. Als Kind durfte ich dank meinen Eltern einfach immer dabei sein und dabei lernen. Später als Teenager hatte ich schon früh die Chance, die schönsten Werke der Kammermusik mit erfahrenen Musikern zu entdecken und aufzuführen. Aufnahmen haben meine künstlerische Arbeit ständig begleitet. Neben diversen Live- und Radio-Produktionen konnte ich mit dem Stradivari-Quartett, dem Amar-Quartett, dem Familien-Quartett, der Ars Amata Zürich und einigen anderen befreundeten Musikern mehr als 20 CD-Einspielungen bei diversen Labels auf den Markt bringen.
Mit meinem Mann, einem Kaufmann, und unseren drei Söhnen leben wir am schönen Zürichsee. Privat spielt Kommunikation ebenfalls die Hauptrolle in meinem Leben. So genieße ich das Gestalten und die Eigeninitiative auch auf diesem Gebiet im Austausch mit Freunden und Familie im kleineren und größeren Rahmen ganz besonders.

Einen außerordentlich glücklichen Tag habe ich immer noch in bester Erinnerung, als im Juni 1999 die Anfrage kam, ob wir mit dem Amar-Quartett vier Stradivari-Instrumente spielen möchten. Seither habe ich nun die einmalige Chance, auf dem Stradivari-Cello Suggia von 1717 zu spielen. In diesen Jahren haben wir einiges zusammen erlebt und ich bin der Stradivari-Stiftung Habisreutinger aus Gersau von Herzen dankbar für diese Leihgabe.

Per Lundberg

Mein Name ist Per Lundberg und ich wurde 1962 in Stockholm geboren. Mit etwa vier Jahren, zog ich mit meiner Familie 160 km südlich von Stockholm in die Stadt Norrköping, welche zu meiner eigentlichen Heimatstadt wurde. Meine Eltern sind keine Musiker, aber mein Vater hörte viel Jazz und meine Mutter kaufte ein Klavier, auf welchem ich dann mit ungefähr sieben Jahren zu spielen begann. Meine Eltern schauten darauf, dass ich mit einer soliden Musikausbildung und viel Chorgesang beginnen konnte. Das wirklich große Interesse an der Musik erwachte allerdings mit 10 Jahren, als ich eine alte LP fand, die meine Mutter von ihrem Bruder geerbt hatte. Tschaikowskys erstes Klavierkonzert in b-Moll mit dem Pianisten Van Cliburn in einer Live-Aufnahme vom berühmten Wettbewerb in Moskau aus den 50er Jahren. Ich wurde vollkommen ergriffen von der Musik und hatte schnell beschlossen, Pianist zu werden.

Es war wohl mehr Glück als Verstand, dass ich auf die Pianistin Marianne Jacobs traf, die meine erste bedeutende Lehrerin wurde. Sie führte mich ernsthaft in die Welt der Musik ein, was mir letztlich zu einem Studienplatz an der schwedischen Hochschule des Rundfunks auf Schloss Edsberg in Sollentuna verhalf. Edsberg ist eine kleine exklusive Hochschule mit nur 25 Studenten; Streicher und Pianisten. Kammermusik stand im Mittelpunkt und daher formte die Hochschule mit ihren Professoren, dem Pianisten JoséRibera, dem Geiger Endre Wolf und dem Cellisten Frans Helmerson meinen musikalisches Leben und meinen Werdegang. Nach weiteren drei Jahren Studium und Abschluss an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Professor Heinz Medjimorec kehrte ich nach Stockholm zurück. Dort arbeitete ich fast 25 Jahre als Begleiter und schließlich als Kammermusikprofessor wieder an der Hochschule in Edsberg.

Die Zeit in Wien war für mich von höchster Bedeutung und voller unvergesslicher Erinnerungen, geprägt vor allem durch die Konzerte der Wiener Philharmoniker und der damals noch lebenden Persönlichkeiten Herbert von Karajan und Leonard Bernstein.

Als Konzertpianist bin ich vor allem in Skandinavien, aber auch in den meisten anderen europäischen Ländern im Speziellen als Kammermusiker aufgetreten. Zusammen mit Sara Hesselink und Claes Gunnarsson, Konzertmeisterin bzw. Solocellist des Gothenburg Symphony Orchestra, spiele ich im Trio Poseidon, welches unter anderem beim CD-Label Chandos vertreten ist.

Seit 20 Jahren bin ich, wie Maja Weber, ebenfalls ein Mitglied der Ars Amata Zürich, mit dem wir alle möglichen Besetzungen, mit Schwerpunkt Klavierquartett und -quintett spielen. Ich trete auch regelmäßig als Solist auf und spielte 1997 mit dem Gothenburg Symphony Orchestra die schwedische Erstaufführung von Lutoslawski’s Klavierkonzert aus dem Jahr 1989.

Nun ist es auch bereits 30 Jahre, dass ich als einer der treibenden Kräfte das unterdessen sehr erfolgreiche und internationale LyckåKammermusik-Festival in Karlskrona mitgestaltet habe. Seit 2013 bin ich Professor für Begleitung und Kammermusik an der Norwegischen Musikhochschule in Oslo. Seither habe ich einen Teil meiner alten Dienste in Edsberg abgegeben.

Im Süden von Stockholm, im Stadtteil Enskede, lebe ich mit meiner Frau, ebenfalls Pianistin, mit meiner Tochter, 21, die an der Hochschule für Musik Geige studiert und meinem Sohn, 19, der Cellist werden möchte. Ich habe viele verschiedene Interessen. Unter anderem habe ich vor 20 Jahren das Segelfliegen erlernt und im Grunde habe ich meine Villa aus den 20er Jahren von A bis Z selbst renoviert. Hoffnungslos verliebt bin ich in die traumhaften Stockholmer Schären. Ein großer Traum ging vor ein paar Jahren in Erfüllung, als ich mein Boot Victoria, eine Oxelö27 gekauft habe. Mit ihr genieße im Sommer unsere wunderschöne Landschaft zwischen den kleinen Inseln und Schären.

Discographie